Rückblick Frühlingsfeier 2024

Endlich Frühling! Und das haben wir gefeiert. Am Samstag, den 4. Mai, schwirrte es auf unserem Schulhof wie in einem Bienenstock. Familien und Freund*innen waren gekommen, um die Auftritte unserer Schüler*innen zu bewundern, bei den zahlreichen Mitmachaktionen dabei zu sein und bei Kaffee und Kuchen oder Pizza den „hellen Sonnenschein“ zu geniessen.

Bereits seit der Gründung gab und gibt es an allen Waldorfschulen regelmässige Feiern – ursprünglich monatlich, dann im Quartal, bei uns als Frühlings- und Herbstfeier – auf denen alle Schüler*innen einen Teil aus ihrem Unterricht auf der Bühne zeigen. Bei diesem besonderen „Evaluationsverfahren“, wie Oliver van der Waerden, Klassenlehrer der 3. Klasse, in seiner Begrüssung die Anlässe betitelte, ging es schon immer darum, dass sich die Kinder gegenseitig zuschauen, eine Ahnung davon bekommen, was in welcher Klassenstufe gelernt wird, und die Lernfortschritte ihrer Mitschüler*innen miterleben, quasi „evaluieren“. Die sogenannte „interne Feier“ von Schüler*innen für Schüler*innen hatte bereits am Donnerstag derselben Woche stattgefunden, nun durften auch Familien, Freund*innen und alle Interessierten an einem bunten Programm vom Kindergarten bis zur 10. Klasse teilhaben und mitverfolgen, wie sich die Kinder auf ihrem Weg verändern und mit ihrer Entwicklung der jeweilige Unterricht neue Schwerpunkte, Bestandteile und Aufgaben für sie bereithält.  

Von Klein nach Gross

Mit einem Bewegungsspiel begannen die Jüngsten: Zusammen mit ihren Erzieherinnen Sophia Riebel, Monika Scherrer und Magdalena Tschudin bewegten sie ihre kleinen Hände, Arme und Beine mal schnell, mal langsam zu einem rhythmischen Vers, der sie in ihrem Alltag vor allem an frischen Tagen auf dem Bauernhof warm hält, berichtete Magdalena Tschudin. 

Die 1. Klasse gab mit einer Adaption von „Dornröschen“ mit fliessenden Gesten und begleitet von Klaviermusik Einblick in ihr Unterrichtsfach Eurythmie und den Erzählstoff in ihrer Klassenstufe: Märchen. Mit Bewegungen aus der Eurythmie klärten sie zunächst mit Lehrerin Ute Kassner, ob es den Zuschauer*innen gut oder schlecht gehe und bekamen eine eindeutige Rückmeldung: GUT!

Es kakelte, mirakelte, spektakelte

Die 2. Klasse zeigte mit einer Auswahl an Sprüchen und Zungenbrechern, „die man inhaltlich nicht so ernst nehmen“ solle, so Klassenlehrerin Minka Maier, wie die Kinder lernen, alle Laute deutlich auszusprechen, um beispielsweise ihre Zeugnissprüche vor der Klasse oder ein Gedicht auf der Bühne vorzutragen. Dieses folgte sogleich mit „Das Huhn und der Karpfen“ und es „kakelte, mirakelte, spektakelte“ ganz deutlich aus den Mündern. 

Passend zu ihrer aktuellen „Handwerkerepoche“ hatte die 3. Klasse das Gedicht der Kölner Heinzelmännchen vorbereitet. Die Zuschauer*innen konnten sich ganz „faul auf die Bank legen“ und zuschauen und zuhören, wie die bunt gekleideten Heinzelmännchen „rupften und zupften“, „putzten und schabten“, „sägten und stachen“, „fegten und backten“. 

Ein Frosch, eine Kröte und fliegende Becher

Alexandra Marschalls 4. Klasse gelang es, die nur drei Rollen von Frosch, Kröte und Erzähler*in einer kurzen englischen Geschichte der Freunde „frog and toad“ auf 15 Schüler*innen zu verteilen. Dafür hatten sie den Figuren Mützen als Erkennungsmerkmale verpasst, die sie schnell wechselten, je nachdem, wer an der Reihe war – eine beeindruckende Leistung. Man merkte Alexandra Marschall den Stolz auf ihre Schüler*innen deutlich an, die zum Teil einzeln auf der Bühne standen und ihren englischen Text vortrugen.  

Für Rhythmus, Gesang und Sprachgestaltung bietet der rhythmische Teil des Unterrichts am Morgen Raum, erklärte Yvonne Wohlfeld, Klassenlehrerin der 5. Klasse, vor dem Auftritt ihrer Klasse. Diese hatte sich den „Cup Song“ von Anna Kendrick aus einem Musicalfilm ausgesucht, um mit dessen Rhythmus zu arbeiten und Gesang, Klatschen, Bewegungen und Klopfen mit Bechern zu einer kurzweiligen Performance zu verbinden. 

Pinker Nebel und das Nibelungenlied

„Wir hoffen, dass es recht cool wird“, kündigte Tanzlehrerin Annette Gönner-Langendörfer den „Jumpstyle“-Beitrag der 8. Klasse an. Und das wurde er: Im pinken Nebel schwangen die Tänzer*innen zu schnellen Beats ihre Beine und ernteten begeisterten Applaus. 

Um den Zuschauer*innen das Nibelungenlied nicht komplett und in Mittelhochdeutsch vortragen zu müssen, hatten die Zehntklässler*innen zusammen mit Deutschlehrerin Jana Bidaut ihren Unterrichtsstoff in ein kurzweiliges und amüsantes Gedicht zusammengefasst und berichteten ausserdem in einem kurzen „inneren Monolog“ aus der Sicht der einzelnen Figuren.

Im „hellen Sonnenschein“

Beim abschliessenden Beitrag des Mittel- und Oberstufenchors mit Musiklehrer Johannes Luchsinger waren auch die Neuntklässler*innen dabei, die wegen ihres gerade erst beendeten Landwirtschaftspraktikums keinen eigenen Auftritt hatten. Sie sangen „Streets of London“. Als letzte Lieder des Programms trug der Chor zusammen mit der 4. und 5. Klasse den „Kookaburra Song“ vor und schickten das Publikum mit „Der Mai“ und den Zeilen „Der liebe Mai zieht ein mit Lied und hellem Sonnenschein“ auf den sonnigen Pausenhof.

Im „hellen Sonnenschein“ konnten sich die Besucher*innen an den Ständen der einzelnen Klassen mit Pizza, Waffeln oder Kaffee und Kuchen verpflegen und an aussergewöhnlichen Mitmachaktionen teilnehmen: Zwei Mal forderten die 1. und 2. Klasse auf der Fussballwiese zum „Spielturnen“ auf, die 4. Klasse präsentierte ihre Klassenzeitung und hatte für alle Knobelfreudigen die Rätsel aus ihrem Werk kopiert. Die 5. Klasse leitete mit Begeisterung zahlreiche grosse und kleine Interessierte in „Freihandgeometrie“ an. Sportlich ging es bei Turnlehrer Thomas Langendörfer zu: Auf zum Teil rollenden Langbänken konnte balanciert oder gewippt werden. Richard Haag, Klassenlehrer der 6./7. Klasse, zog mit seinen Schüler*innen über einen Flaschenzug die Mutigsten in den Baumwipfel hinauf. Zufrieden summend schwirrten nach der Frühlingsfeier alle in den Nachmittag hinaus. 

Text und Fotos: Anika Mahler

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