Gedenkfeier für Kurt Bräutigam

Alles wandelt sich, nichts vergeht.
 
Ovid "Metamorphosen"

Der grosse Saal war mit Tischen und Bänken versehen, die Bühne mit bunten Blumen und Kerzen geschmückt und zum kleinen Saal hin geöffnet. Farbenfrohe Kleidung war erwünscht gewesen und so bot das Gesamtbild eine warme und farbige Atmosphäre.

Es waren viele Menschen gekommen, um gemeinsam Kurt Bräutigam zu gedenken – Gründungslehrer der Rudolf Steiner Schule Kreuzlingen, eine starke Persönlichkeit, von Transparenz und Offenheit geprägt, wie Alois Heigl in seiner Rede den Nachmittag eröffnete. Ein Mensch, der viele Vorstellungen und Ideen gehabt und mit seiner Durchführungskraft einen entscheidenden Teil dazu beigetragen hatte, dass das Gebäude einst von der Strickwarenfabrik zur Schule umgewandelt werden konnte. Sein Wirken war geprägt von der Umsetzung zahlreicher Ideen, von kreativer Lösungsfindung in schwierigen Zeiten, vom ehrlichen Interesse an der Entwicklung seiner Schülerinnen und Schüler, vom Austausch seiner Mitmenschen, vom stetigen Prozess und Wandel.

Erinnerungen und persönliche Gedanken

Im Verlauf der Gedenkfeier gab es viele Geschichten und gemeinsame Erlebnisse zu hören, die die Menschen mit Kurt Bräutigam in ihrer Erinnerung verwahrten. Nicht selten wurde gelacht, wird er doch mit einem ganz feinen Humor und klug durchdachten Überraschungen verbunden. Menschen, die ihm nahestanden, liessen die Gemeinschaft an schönen und persönlichen Gedanken teilhaben. Es wurden berührende musikalische Darbietungen vorgetragen und gemeinsam gesungen.

Blumenzwiebeln als Symbol

Unter der Linde auf dem Schulhof, die damals anlässlich seiner Pension gepflanzt wurde, durfte jede und jeder nach dem ersten Teil der Trauerfeier eine kleine Zwiebel einpflanzen. Als Symbol für das Wachstum, den Kreislauf des Lebens und den Neubeginn werden dort im nächsten Frühjahr viele Blumen an die Farben seines Lebens erinnern.

Text und Fotos: Juliane Dürr (Gruppe für Öffentlichkeitsarbeit)