2. Hand = 1. Wahl: Die Kleidertruhe

Der große und der kleine Saal der Schule sind kaum wiederzuerkennen. Kleider vom Babybody bis zum Jugendhoddie türmen sich auf Tischen, farblich sortiert hängt Erwachsenenkleidung an zahlreichen Ständern, auf Bänken finden sich Sportgeräte neben Schuhen aller Größen. Dort, wo normalerweise die Bühne ist, sind Spielsachen und Bücher aufgereiht und… und… und… Auf der großen Kleider- und Spielzeugbörse am 15. März war auch in diesem Jahr wieder für jede*n etwas dabei.

Es ist der Donnerstagmorgen vor der Kleider- und Spielzeugbörse und erstmal Chaos im großen Saal der Schule – „geordnetes Chaos“, nennt es Juliane Tschudin. Zusammen mit Sara Martini ist sie die Hauptverantwortliche für die Organisation der Börse und mit ihr, Susanne Beck, Natalie Kalbermatten und Sarah Sawo im Kernteam der Kleidertruhe. So nennt sich die Gruppe, die nicht nur für die große Kleider- und Spielzeugbörse im Frühjahr vollen Einsatz zeigt, sondern auch beim Adventsbasar die Räumlichkeiten des Kindergartens Rosmarin bis unters Dach in ein Second-Hand Shopping Erlebnis verwandelt. 

Nach dem Basar ist vor der Börse

Das Ergebnis der Verwandlung kann man an diesem Donnerstagmorgen im Trubel zwischen aufgestapelten Kisten und Taschen, abgestellten Kindersitzen und quer im Raum verteilten Kleiderständern nur erahnen, dabei ist in der Vorbereitung schon so Vieles geschafft. „Nach dem Basar ist vor der Börse und nach der Börse ist vorm Basar“, sagt Sara Martini. Direkt im Anschluss an den Adventsbasar im November geht es für die Kleidertruhe weiter mit den kleinen und großen Aufgaben, die das ganze Jahr über anfallen. Kleider- und Spielzeugspenden werden sortiert und mit Preisschildern versehen. Flyer und Plakate werden gestaltet und fürs Verteilen im Februar ausgedruckt. Die Raumbelegung wird organisiert. Ab Januar kommen die ersten Anfragen von externen Verkäufer*innen, die an der Kleider- und Spielzeugbörse ihre Ware anbieten wollen. Sie erhalten eine Nummer, um Kleider und Spielwaren auszuzeichnen, die sie am Freitagnachmittag vor der Börse abgeben können. 30% ihres Erlöses geht an die RSSK. Außerdem wird ab Januar am Einsatzplan gearbeitet. „Wir sprechen Leute direkt an und warten auf Rückmeldungen. Wir sind auf verlässliche Zusagen angewiesen, sonst können wir die Börsentage nicht stemmen“, erklärt Juliane Tschudin. 

Viele Aufgaben, viele Helfer*innen

Auch der Einsatz der Schulklassen ist gefragt. Am Mittwochnachmittag geht es vor Ort los mit den Vorbereitungen. Fast 30 Mittel- und Oberstufenschüler*innen helfen, die Kinder- und Jugendware aus den Lagern im dritten Stock des Kindergartens Rosmarin und vom Dachboden in den großen Saal der Schule zu tragen und die Tische und Bänke aus dem Schopf zu holen. Juliane Tschudin ist dankbar: „Ohne die Schülerinnen und Schüler würden wir es gar nicht schaffen!“ – genauso, ohne die vielen Helfer*innen, die die anfallenden Aufgaben an den Börse- und Adventsbasartagen übernehmen: Das reicht vom Einsortieren und Verteilen der Kleidung auf Tischen und an den Ständern, über das Heruntertragen der Erwachsenenkleidung aus dem Lager, dem Abrechnen an der Kasse und Verpacken der Waren, dem immer wieder Ordnung schaffen während der Börse, dem Zurücksortieren von Nichtverkauftem der externen Verkäufer*innen bis hin zum Zurückbringen ins Lager. Wie immer ist das „erweiterte Kernteam“ mit der ehemaligen Kindergartenpraktikantin Magdalena Birk und Hannes Unterschemmann unermüdlich im Einsatz, außerdem viele Schuleltern. „Dieses Jahr hatte ich einen super Eindruck. Wir haben ganz tolle Helfer*innen gehabt!“, freut sich Sara Martini. Auch für die kurzfristigen Krankheitsausfälle gibt es Ersatz. Außerdem tauchen einige, die nur am Vormittag kommen wollten, am Nachmittag noch einmal auf. „Viele haben einfach gesehen, wieviel Arbeit es noch ist und haben mit Freude geholfen“, so Sara Martini.

Ein hoher Standard

Aus dem „geordneten Chaos“ ist am Samstagvormittag ein „sortierter Saal“ geworden, als sich vor Beginn der Kleider- und Spielzeugbörse schon die Menschen vorm Eingang sammeln. Um 10 Uhr beginnt das große Stöbern. Die Stimmung ist gut. Sara Martini berichtet: „Wir bekommen viele wertschätzende Kommentare, vor allem dazu, wie wir die Sachen präsentieren. Wir legen Wert auf einen gewissen Standard“ – den sich die Kleidertruhe erarbeitet hat. Seit ungefähr sieben Jahren sind Juliane Tschudin und Sara Martini Teil des Ganzen. Zuvor hatte Susanne Beck zusammen mit ihrem Mann Hannes die Kleiderbörse in Eigenregie gestemmt – eine Wahnsinnsleistung und Verantwortung. „Wir fanden es unfassbar und haben uns gesagt, das kann sie gar nicht allein schaffen. Wir hatten Spaß beim Helfen und haben sie einfach gefragt, ob wir das nicht gemeinsam machen sollen“, berichtet Sara Martini. So traf sich das neue Kernteam der Kleidertruhe an vielen Abenden – erweitert um Natalie Kalbermatten und Sarah Sawo, die den Erwachsenenbereich übernahmen – und erarbeitete ein neues Konzept. Der Name Kleidertruhe und ein Logo entstanden, zwei ehemalige Schülerinnen zeichneten das Elfenmotiv, das seither das Erkennungszeichen der Kleidertruhe ist. Vieles wurde professionalisiert. Die mit Malerkrepp befestigten Preise wichen schön gestalteten Schildern, die wiederverwendet werden. Die Plastikkleiderbügel wurden durch Holzbügel ersetzt, eigene Kleiderständer angeschafft, das neue Lager im oberen Stock des Kindergartens Rosmarin bezogen, die Truhe für Kleider- und Spielzeugspenden in der Schule platziert. 

Der Einsatz lohnt sich. Die Kleider- und Spielzeugbörse erzielt erneut einen Rekordgewinn. Auch wenn Juliane Tschudin und Sara Martini erst einmal keine Kleider mehr sehen können, in der Woche nach der Börse trifft sich das Kernteam schon wieder am Abend – denn: nach der Börse ist vorm Basar.

Wir freuen uns über Eure Mithilfe!

Besonders für die Tage rund um die Kleider- und Spielzeugbörse und den Adventsbasar sind wir auf der Suche nach zuverlässigen Helfer*innen – gerne auch für wenige Stunden am Vormittag. Verpflegung für die Börsetage ist ebenfalls sehr willkommen.

Wenn ihr uns gerne beim nächsten Mal unterstützen wollt, meldet euch unter: kleidertruhe@rssk.ch

Spenden

Die Kleidertruhe lebt von Euren Spenden! Spenden in Form von Kleidern und Spielzeug können das ganze Jahr im Schuleingang in der beschrifteten Truhe abgelegt werden. Wir sind dankbar über jede Spende, freuen uns jedoch gleichzeitig besonders über saubere, funktionsfähige und intakte Ware. Der erwirtschaftete Erlös der Kleidertruhe geht zu 100% an die Rudolf Steiner Schule Kreuzlingen.

Vielen Dank! Eure Kleidertruhe

Text und Fotos: Anika Mahler

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